Es geht nochmal um Service und wieder wird viel gemeckert: Sushi und Bratwurst rechnet ab mit der Servicewüste Deutschland.
Aber ein paar Inhalte haben sie auch versteckt: Warum muss man den eigenen Chef vor einem Kunden schlecht machen? Warum haben Japaner keine differenzierte Wahrnehmung von Rindfleisch? Und welche Erfahrungen hat Haruka als Servicekraft in Deutschland gesammelt? Anhören und mehr wissen!
Die dreizehnte Folge findet Ihr auch auf:
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Aber natürlich! Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht… „Unterwürfigkeit“ gegenüber dem Kunden aufgrund jahrhundertealter Stände-Struktur, völlig einleuchtend.
Händler und Kaufleute, also „Geschäftsleute“ im weiteren Sinn, sind übrigens nicht historisches-Japan exklusiv unterste Gesellschafts-Ebene, sondern praktisch weltweit zu fast allen Zeiten. Wir erleben sozusagen gerade eine Episode der großen Ausnahme…
Eine Verbindung scheint zumindest nachvollziehbar. Mir war gar nicht bewusst, dass Händler generell schlecht gestellt waren. Wie war denn das in Deutschland z. B. mit der Hanse? Waren das nicht recht einflussreiche Leute, die auch politisch und gesellschaftlich geachtet waren? Bewege mich aber schon wieder im Bereich des Halbwissens…
Ach das ist doch alles nur Halbwissen und vage Erinnerung an einst Gelerntes…
So etwas wie die Hanse ist ja ein gigantisches Konstrukt, das sich durch Reichtum seine Machtposition sicherte und beinah wie ein Staatensystem seine eigenen Regeln aufstellte. Die Fugger kommen mir noch in den Sinn, aber auch die hatten später doch ihre Reichtümer durch Fürst- und Grafschaften erhalten. An so etwas dachte ich gar nicht, vielmehr an Zeiten (lange) davor und aber auch an „kleine“ Geschäftsläute, an den wandernden Kaufmann, der Profit machen wollte, was ja in der Natur der Sache bedeutet, den Handelspartner zu übervorteilen… wie soll’s auch anders gehen? Das ist in keiner Gesellschaft besonders populär und das Saubermann-image des „edlen Geschäftsmannes“ konnte sich der Stand erst lange später mühsam, nun, erkaufen. Geschäftsleute mussten durch den Angestellten-Eingang zu Hofe gelangen, das Front-Tor war tabu! Aktuell ist das Image mal wieder umgekehrt (obwohl, eigentlich schon wieder nicht mehr…)
Waren die Jahre vor der Edo-Zeit (Azuchi-Momoyama) nicht geprägt von buntem Treiben, von wildem freien Handel vor allem in Sachen Kunst (und Hurerei) in der Hauptstadt selbst? Möglicherweise hat das Tokugawa Shogunat die Zeichen der Zeit richtig erkannt und die Wurzel allen Übels auf die Plätze verwiesen? Übermäßiger Freihandel und Kapitalismus führen am Ende doch immer zum Implodieren mit großem Knall, so scheint es!
Aber oh, wir schweifen ganz schön ab! ; )
Abschweifen ist das Grundkonzept des Podcasts!
Aber stimmt schon: Im wilden Westen gabs die Schlangenöl-Verkäufer, heute gibts die Mobilfunk-Anbieter. Zweifellos haftet zahlreichen Händlern und Verkäufern etwas Anrüchiges an…